Valle del Elqui

Nach einer kurzen Zwischenübernachtung in Copiapó (Grünes Land) biegen wir bei La Serena ins Valle del Elqui ab. Obwohl man sich Copiapó aus allen Richtungen immer aus der Wüste nähert, ist der Ort durch den Zusammenfluss einiger Bäche mit dem Rio Copiapó und auch die Umgebung der Hauptstadt der Atacama Region sehr grün – für unsere Augen, nach tagelanger Fahrt durch die karge Wüste eine echte Wohltat. Die Plaza Prat wurde während der Silberboomzeit mit 84 schattenspendenden Pfefferbäumen bepflanzt. Die Pfefferbäume benötigen sehr wenig Wasser, so das sie in den Wüstengebieten Chiles und Peru häufig vorzufinden sind. Die wenigen noch erhaltenen Patrizierhäuser sind mittlerweile durch Leuchtreklamen verschandelt. Insgesamt gibt der Ort, der seit Jahrhunderten vom Bergbau geprägt ist nicht sehr viel her, so das wir den restlichen Nachmittag am Pool entspannen.

In La Serena tanken wir nochmal voll und biegen dann auf die 41CH / Ruta de las Estrellas (Straße der Sterne) ab, hier wollen wir das Valle del Elqui erkunden.  Zwischen kahlen Wüstenbergen wachsen in diesem suptropischen Klima Trauben, Feigen, Papayas und vieles mehr. Nach dem zweiten Anlauf finden wir im Hauptort Vicuna (8000 Einwohner) ein schönes Hostal mit kleinem Pool, Whirlpool und sogar Sauna. Wobei wir uns letzteres, angesichts der Tagestemperaturen um die 30°C sparen. Hier entspannen wir nach dem Frühstück noch in einem schattigen Eckchen im Garten und hoffen daß uns weder die ersten reifen Orangen, noch die Früchte an den Palmen auf den Kopf fallen.

Unser Hostal Aldea del Elqui:

Der Garten:
Das Frühstücksbuffet im Hostal sehr über dem üblichen Durchschnitt. Normerweise gibt es in Chile die übliche eine (1) Scheibe Käse, evtl. eine (1) Scheibe Schinken zum Toast und sehr, sehr bunten Joghurt, dazu immer alles Fest in der der Hand von Nestlè, löslichen Kaffee… hier eine schöne Abwechslung mit viel Obst und jeden Morgen frisches Rührei:

Der Ort Vicuna:

Am späten Vormittag besuchen wir das Geburtshaus mit angrenzendem Museum von Gabriela Mistral (Literaturnobelpreis 1945) die jedem Chilenen bekannt, deren Verse aber kaum noch gelesen werden.
Deutsche Übersetzungen:

Eine kurze Wanderung am Nachmittag führt uns zur wichtigsten Sehenswürdigkeit im Tal: Planta Capel. Capel ist eine Genossenschaft, die aus den Trauben ihrer Mitglieder unterschiedliche Sorten Pisco brennt, vom einfachen Traubenschnaps mit 30-35% bis zum Premium mit bis zu 50% Alkohol und einige Sorten auch in Eichenfässern gelagert.
Pisco ist das Nationalgetränk der Chilenen. Wer Chile bereist, kommt am Pisco, bzw. gerne auch als Pisco Sour (Klassisch mit Zitronensaft und Zucker) nicht vorbei. Psssst! …allerdings dürfen das die Peruaner nicht hören, denn auch sie beanspruchen den Pisco als ihr Nationalgetränk und so geben sich beide Länder seit Jahrzehnten einem teilweise juristischen Streit hin.

Führung durch Capel:

Sterne gucken…
Und damit wir an diesem Tag noch ein paar Sterne mehr zu sehen bekommen, haben wir für 20 Uhr einen Transfer mit Führung zum Observatorio Mamalluca (9 km östlich von Vianuca) gebucht. Eigentlich wollten wir ja schon in San Pedro de Atacama, das für seinen sternenklaren Himmel berühmt ist, eines der vielen Observatorien besichtigen, aber in der Region ist ja der sogn. „bolivian winter“ eingezogen. Schon als wir dort waren, war es meist dicht bewölkt, derzeit regnet es in der trockensten Wüste der Welt und in den Nachrichten sahen wir, das es in der Region Antofagasta, wo wir erst vor einigen Tagen unterwegs waren schwere Überflutungen gibt.

Die kommunale Anlage hat zwar nur ein 12-Zoll-Teleskop und einige Lehrteleskope, bietet aber auch noch einen kurzen wissenschaftlichen Multimediavortrag über unseren Kosmos. In einer schönen kleinen Gruppe, zeigt uns unser Guide einige der auch uns bekannten Sterne wie Sirius (1,5 mal so groß wie unsere Sonne), Orionnebel, das Zentrum der Milchstraße und Sternenbilder, aber auch Sterne, die nach der reinen Lehre durchnummeriert sind und von den wir noch nie etwas gehört haben und uns beeindrucken. Wir sehen zwei Galaxien in 160 und 180 Millionenlichtjahren entfernt. Er erklärt uns zu den Sternen die unterschiedlichen Größen, Entfernungen und die Bedeutung der einzelnen Farbausprägungen. Die ersten Planeten wie zum Beispiel der Mars sind in dieser Nacht erst ab 3 Uhr zu sehen. In dieser Region sind nicht wie bei uns in guten klaren Nächten Hunderte- sondern Millionen von Sternen zu sehen. Ein großartiges Erlebnis! …leider reichte unsere Camera mit Objektiv nicht, um entsprechend gute Fotos in der Nacht vom Sternenhimmel zu machen.

Am nächsten Tag, kleiner Ausflug hoch ins Tal del Elqui:

Blick durchs Café:

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