Ab jetzt bestimmen Wind und Wetter unser Reisetempo

Die Nachtfähre von Chiloé legte pünktlich um 17 Uhr ab und traf am stockfinsteren Morgen um 5 Uhr in Puerto Cisnes ein.

Wir hatten die Nacht in den Pullmannsesseln unbequem und während der ersten Hälfte der Nacht mit starkem Seegang, eher mässig geschlafen. Nachdem wir die eiligen Pickups und Trucks erstmal haben vorfahren lassen, sind wir mangels Einkehrmöglichkeit, dann doch im Dunkeln aufgebrochen und gegen 6 Uhr wurde es dann langsam hell, so das wir trotz Nieselregens, die wunderschöne Berglandschaft genießen konnten. Nach nur 120km kam dann endlich eine kleine Ortschaft mit einer Tankstelle, die auch guten Kaffee ausschenkte, mit jeweils drei Keksen im Magen, ging es dann nochmal gut 100km weiter. In Coyhaique wurden wir dann ganz liebevoll von Sandra, Thomas und ihrem kleinen Sohn aufgenommen. Die beiden waren bereits vor 18 Jahren nach Patagonien ausgewandert und haben die besten Matratzen und eine kräftige, funktionierende heisse Dusche. Aber das Beste: getrennte Bettdecken 😉 Wer schon häufiger in südlichen Ländern unterwegs war, kennt sicher das Übel eines Leinentuchs mit Wolldecke, das fest unter der Matratze eingesteckt ist, so das sich Nachts keiner wohl fühlt und bewegen kann.

Am frühen Morgen, und irgend wann wird es doch noch hell:

Blick auf Coyhaique:

Thomas gab uns den Tipp, statt mit der Fähre über den Lago General Carrera (unser ursprünglicher Plan), die Strecke aussenrum zu fahren, damit wir die Marmorhöhlen in Puerto Tranquilo besichtigen und eine Gletscherwanderung am übernächsten Tag unternehmen können. Das hätte für uns bedeutet, das wir mindestens 2 weitere Nächte in dem Gebiet hätten verbringen müssen. Zusätzlich sagte der Wetterbericht für diese Region Regen voraus und diese Strecke besteht aus ca. 300km Schotter, zum Teil Schotter der übleren Sorte. Dann kam der nächste Tipp: landschaftlich noch interessanter, weiter südlich über die Grenze zu fahren (460 km Schotter). Beides sehr reizvoll, hätte aber unseren Zeitplan völlig durcheinander gebracht, da unsere Reisegeschwindigkeit auf losem Untergrund dieser Sorte doch eher bei 30 km/h als bei 50 km/h liegt. Die gerade anreisenden Gäste bekräfitgten, daß auch mit einem 4×4 Pick-Up eigige Passagen nicht so ganz ohne waren. So entschlossen wir uns schweren Herzens doch unser ursprüngliche Route zu nehmen. Am nächsten Morgen gingen wir in Coyhaique gleich zum Fährbüro – die Fähre am gleichen Abend war jedoch bereits ausgebucht und wir bekamen auf einer außerplanmäßigen Fahrt am nächsten Morgen noch 2 Plätze.

 

 

 

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